Trauerfeiern in den Zeiten von Corona: Abschied gestalten

Es sind so kostbare Tage, diese ersten Tage unmittelbar nach dem Tod eines nahen Menschen.

Hinter manchen liegen intensive Wochen, Monate, vielleicht Jahre der Begleitung und Fürsorge, in der Angehörige alles gegeben, sich oft bis an die Grenzen ihrer Kraft und weit darüber hinaus eingesetzt haben.

Gerade die letzte Lebenszeit kann Menschen noch einmal sehr miteinander verbinden. Und gerade in diesen ersten Tagen nach dem Tod fühlen die, die bleiben, so viel Nähe.

Jetzt füllt ihre Abwesenheit meine Welt‘ – so hat es mal ein Mann beschrieben, den ich begleitet habe, als seine große Liebe gestorben war.

Trauerfeiern und Corona – trotzdem Abschied nehmen können

In dieser besonderen Zeit nach dem Tod eines Angehörigen oder einer guten Freundin denken viele darüber nach, wie sie einen würdevollen Abschied gut gestalten können.

In ‚normalen‘ Zeiten ist die Trauerfeier eine gute Möglichkeit.

Nun finden in diesen Tagen kaum noch Trauerfeiern statt.

Es gibt gerade die Möglichkeit so selbstverständlich nicht, gemeinsam mit anderen einen Abschied zu gestalten; den Menschen, der gestorben ist, noch einmal in die Mitte zu nehmen, ihn vor sich zu sehen.

Viele, mit denen ich in diesen Tagen spreche, vermissen das sehr. Finden zum einen, dass unbegleitete Beisetzungen dem Menschen, der gestorben ist, nicht gerecht werden – und spüren, dass ihnen selbst der Moment fehlt, kraftvoll Abschied nehmen zu können.

Ich unterstütze Sie in den Zeiten von Corona gern bei der Suche nach anderen Formen der Abschiednahme.

Und schlage Ihnen heute dies vor:

  • Sie erzählen mir von Ihrem nahen Angehörigen.
  • Was hat er/sie Ihnen bedeutet? Was konnten Sie teilen?
  • Was haben Sie so noch nie erlebt – und möchten es darum hüten wie einen kostbaren Schatz?
  • Was war wichtig im Leben Ihres Partners/Ihrer Partnerin, worum haben Sie gerungen, was konnten Sie gut teilen und genießen; was können, was sollen die Menschen erfahren, die mit Ihnen um Ihren Angehörigen, Ihre Freundin, Ihren Kollegen trauern?

Sie erzählen mir davon – ich schreibe eine Rede.

Vom ersten bis zum letzten Buchstaben persönlich. Für Sie gestaltet. Sie können die geschriebenen Worte ergänzen – um Fotos aus unterschiedlichen Lebenszeiten zum Beispiel – und das so entstandene Werk verschicken – an alle, die Sie gern bei der Trauerfeier um sich gehabt hätten.

So lassen Sie diese wertvolle, wirklich kostbare Zeit nicht einfach verstreichen – sondern nutzen Sie und sind verbunden – mit sich selbst, dem Menschen, der nicht mehr bei Ihnen ist und allen anderen.

Sprechen Sie mich gern an. Ich freue mich darauf.

Ihre Michaela Höck.

Trauerbegleiterin, Trauerrednerin, Theologin.